Sehr geehrte Damen und Herren,
seit Mitte Mai ist in die Räume unserer Tagesbetreuung für Demenzkranke wieder Leben und ein wenig Normalität eingekehrt. Unsere Demenzkranken sitzen nun im Mindestabstand an den Tischen und unsere Leitungen und Ehrenamtlichen tragen einen medizinischen MundNasenSchutz. Leider kommt es immer wieder zu Problemen in der Kommunikation, da unsere Gäste nicht nur dementiell verändert, sondern oftmals auch schwerhörig sind. Auch der Transport mit unseren Vereinsautos ist immer wieder eine Herausforderung für unsere ehrenamtlichen Fahrer, da unsere Gäste im Auto auch einen MundNasenSchutz tragen müssen. Aber es ist nicht so einfach, unsere Gäste dazu zu bewegen, diesen auch während der ganzen Fahrt hinweg aufzubehalten und nicht die Nebenfrau oder den Nebenmann zu umarmen und zu busseln. Weiterhin ist der MNS oft abends beider Heimfahrt unauffindbar.
Unsere pflegenden Angehörigen sind sehr erleichtert, dass unsere entlastenden Angebote wieder angeboten werden dürfen. Aber leider können wir in der Tagesbetreuung und in den sonstigen Gruppenangeboten auf Grund der angeordneten Maßnahmen nur sechs von acht Plätzen bereithalten. Dies ist natürlich auch nicht besonders wirtschaftlich. Von daher sind wir sehr darauf angewiesen, dass unsere spendenfinanzierten Projekte ausreichend finanziert sind. Die aktuelle Pandemie stellt auch für unseren Verein vor große finanzielle Herausforderungen. Ganz konkret fehlen uns Gelder für nicht ausreichend finanzierte Personalkosten, insbesondere für unsere Fachstelle für pflegende Angehörige. Angebote für Vorträge, Schulungen und Helfereinsätze, bei denen es uns möglich war Einnahmen zu generieren, mussten zum größten Teil entfallen. Darum sind wir auf Ihre finanzielle Hilfe angewiesen, um unser Angebot weiterhin wie gewohnt aufrecht erhalten zu können.
Für folgende Projekte bräuchten wir dieses Jahr noch Ihre Hilfe:
- Gemeinsam statt einsam
Erhaltung unseres Hol- und Bringdienstes; Hilfe für unsere Vereinsautos
Unser spendenfinanzierter Hol- und Bringdienst ermöglicht alleinstehenden Demenzkranken und älteren Menschen mit psychischen Problemen die Teilnahme an unserer Tagesbetreuung, an Ausflügen und an den vier Betreuungsgruppen, die wir in verschiedenen Alten- und Servicezentren durchführen.
Diese alleinstehenden Personen haben niemanden, der sie zur Gruppe bringt und dort wieder abholt. Alleine würden sie den Weg dorthin nicht finden. Die Kosten für den Unterhalt des Hol- und Bringdienstes wird von den Pflegekassen nicht übernommen. Die Kosten für das Benzin und Instandhaltung, Reparaturen, Garagenmiete und Versicherungen müssen vollständig über Spenden oder Bußgelder finanziert werden. Aufgrund der Pandemie können in den Autos nur eine bestimmte Anzahl an Gäste transportiert werden. Dies führt dazu, dass der Fahrer zweimal unterwegs sind und der Benzinverbrauch gestiegen ist. Unsere zwei Vereinsautos sind von Montag bis Samstag unterwegs.
Finanzierungsbedarf: 12.000 € - Ein Lichtblick während der Corona-Pandemie für Betroffene und ihre Angehörige
Die meisten unserer Betroffenen und ihre Angehörigen sind durch die Situation mittlerweile psychisch schwer belastet. Ein Teil der Betroffenen versteht die Situation und die angeordneten Infektionsschutzmaßnahmen nicht. Wenn diese nun ohne MundNasenSchutz in Einkaufsläden erscheinen und auch den Abstand nicht einhalten, erleben sie verständlicherweise oft brüske Ablehnung. Andere empfinden die Situation, insbesondere die Masken, als äußerst bedrohlich und leiden unter psychischen Problemen wie Angstzuständen und wahnhaftes Erleben.
Viele unserer pflegenden Angehörigen haben Angst um ihre erkrankten Angehörigen, da diese meist einer Risikogruppe angehören. Anderseits können die Angehörigen ohne entlastende Angebote, die häusliche Situation kaum mehr aufrechterhalten. Der erste Lockdown hat von vielen die restlichen Kräfte gefordert. Damit die Betroffenen und ihre Familien durch die Situation nicht ins soziale Abseits und in Not geraten, versuchen wir Hilfe und Entlastung durch geschulte Ehrenamtliche und durch unser sozialpädagogisches Team der anerkannten Fachstelle für pflegende Angehörige anzubieten. Insbesondere zu den alleinstehenden Betroffenen, die in psychische Ausnahmezustände geraten, versuchen unsere Sozialpädagogen zu Hause Kontakt aufzunehmen und diese durch Gespräche und mit dem Einsatz von Ehrenamtlichen zu stabilisieren. Die Betroffenen werden uns unter anderem durch besorgte Nachbarn gemeldet.
Wenn sich der Betroffene oder die Angehörigen schon in einer erheblichen Notlage befinden, übernimmt unser Verein die Betreuung ohne Kostenzusage. Dies geht natürlich nicht ohne die Hilfe von Spendengeldern. Weiterhin erhält unsere Fachstelle zwar einen staatlichen Zuschuss, muss aber einen Teil seiner Kosten durch Spendeneinnahmen finanzieren.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Betroffenen und ihre Angehörigen in diesen schwierigen Zeiten nicht alleine zu lassen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich entschließen könnten unsere Projekte mit der Zuwendung von Spenden zu unterstützen.
Besuchen Sie uns doch mal auf unserer Internetseite unter: www.carpediem-muenchen.de
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Reder
Geschäftsführende Vorständin